Jedem ADS/ADHS liegen Wahrnehmungsstörungen zu Grunde. Das Gleiche gilt für eine Lese-Rechtschreib-Schwäche und auch für eine Rechenschwäche. Sogar die meisten Sprachentwicklungsstörungen sind auf Wahrnehmungsstörungen zurückzuführen. Auch Verhaltensauffälligkeiten lassen sich dadurch erklären.
Die folgenden Informationen zeigen die Bedeutung visueller und auditiver Wahrnehmung. Wenn man sich diese genau ansieht, erkennt man, dass die hauptsächlichen Schwierigkeiten der Kinder mit umschriebenen Entwicklungsstörungen (früher "Minimale Teilleistungsstörungen" genannt) auf AVWS (Auditive Verarbeitungs- und Wahrnehmungs-Störungen) zurückzuführen sind. Hinzukommen noch visuelle Verarbeitungsstörungen und bei manchen Kindern mit Verhaltensauffälligkeiten zusätzlich noch Wahrnehmungsstörungen aus dem taktilen Bereich.
Insofern gilt es, diese Wahrnehmungsstörungen im Detail zu diagnostizieren und genau das zu trainieren, was dem Kind oder auch dem Erwachsenen an der Basis Probleme bereitet - unterschiedliche Tonhöhen, schnell ablaufende Richtungstöne, Tonmuster etc. schnell und sicher zu erkennen.
Also nicht isoliert die Rechtschreibung trainieren, sondern die Hörverarbeitung. Nicht das Rechnen trainieren, sondern die Seh- und Hörverarbeitung usw., das ist die Psychomotorische Ganzheitstherapie.
Die Bedeutung visueller und auditiver Wahrnehmung:
- Aktive Sprache: Man kann nur das korrekt sprechen, was man korrekt
hört.
- Lesen: Beim Lesen benötigt man den Klang des Wortes.
Sortieren der Buchstaben nach Sinn und Klang
- Schreiben: Man muss auch ähnliche Laute unterscheiden können.
Visuelle Bilder von Wörtern beim Klang des Wortes
- Rechnen: Das Verstehen von Ziffern und von Zahlen.
Kopfrechnen, Erkennen von Größenordnung
- Konzentration: Ausblenden des Störschalls, Betonung erkennen
Ausblendung von visueller Unruhe
- Interaktion mit anderen: Deuten von Stimmungen durch den Tonfall,
durch Mimik, Gestik